Es tut mir echt leid und ich habe Dich immer sehr gerne gelesen, aber ich glaube ab jetzt lasse ich das. Sicherlich, hol jetzt wieder die Nazi-Keule raus und dass Du solche Leser eh nicht willst (jeder der ein “aber” raushaut ist ja mittlerweile Nazi), aber Du gehst auf keine meiner genannten Punkte ein und das einzige Argument das Du hast ist, dass ja jeder ein Recht auf ein besseres Leben hat. Auch in den anderen Argumentationen erscheinst Du mir sehr blauäugig und nicht differenziert genug, nur von Gefühlen geleitet.
Deutschland ist ein Wohlstandsland, lasst uns die Tore für jeden Menschen auf dieser Welt öffnen, dem es nicht gut geht und am Nötigsten mangelt. Dann nehmen wir jetzt in den nächsten Jahren von mir aus 20 Millionen Menschen auf (Achtung, etwas plakativ!) und dann können wir ja schauen, wie es dann diesen Menschen und uns geht. Anstatt hier Refugees Welcome zu plärren sollte man mal überdenken, was man tun kann und wie man helfen kann den Leuten vor Ort ein Leben zu ermöglich, in ihrem EIGENEN Land.
Was auch selten erwähnt wird: Die jetztige Generationen Erwachsener Flüchtlinge mag noch dankbar sein (wobei ich auch hier bei uns schon genügend Flüchtlinge gesehen habe, die weit entfernt von Dankbarkeit sind – Beleidigungen und obszöne Rufe inklusive. Das gehört sich für keinen Menschen, wenn ich jedoch als Gast in ein mehr als herzliches Land aufgenommen werde, ist es erst recht unpassend), aber die ganzen Kinder und Jugendliche sind völlig traumatisiert und apathisch. Mal Dir mal bitte aus, welche psychischen Probleme die in ein paar Jahren haben werden. Es muss nicht so sein, aber das sind potenzielle Straftäter mit einem hohen Aggressionspotenzial (Ja, die gibt es auch unter Deutschen, aber das ist nicht der Punkt), Wir haben jetzt schon kaum Kapazitäten für psychisch Erkrankte, die Wartezeiten liegen oft bei mindestens 6 Monaten. Klar, Deutschland kann hingehen und mehr Psychologie-Studiengänge anbieten, NC herabsetzen etc pp – dennoch halst man sich hier unheimliche Probleme auf, bei denen es berechtigt ist “ja, aber” zu sagen und nachzufragen wie diese gestemmt werden wollen. Eine Freundin von mir ist Lehrerin, unterrichtet noch nicht mal in einem wirklichen Problemgebiet in unserer Stadt und hat in ihrer Grundschulklasse genau 2 (!!!) Kinder mit deutschem Namen. Ich lebe übrigens in keiner Großstadt oder einem sozialen Brennpunkt. Das es diese zwei Deutschen “Kartoffeln” und “Lullies” (so werden sie von ihren überwiegend türkischen Mitschülern genannt) es ziemlich schwer haben, müsste ich eigentlich nicht erwähnen. Ich bin gespannt, wie Du dieses Thema siehst, wenn es Dich und Dein Kind tatsächlich betreffen wird. Ob Du eine Klasse, die zu 98% aus muslimischen Mitbürgern besteht als kulturelle Bereicherung empfindest, oder zumindest das ein oder andere mal kritisch hinterfragst, ob die Politik da immer richtig gehandelt hat.
Trotzdem alles Liebe Dir und ich würde mir zumindest wünschen, dass Du eine halbwegs kritischere und differenzierte Meinung annimmst. Man kann helfen (das tue ich übrigens auch – Überraschung, Überraschung und das als “Nazi” ;) ) und dennoch nicht blauäugig alles gut heißen und sich von dieser Euphorie an Bahnhöfen mitreißen lasse und meinen, mit ein paar Teddies, ner Tüte von Primark-Klamotten und einem “Refugees Welcome” ist es getan. Wir werden in den nächsten Jahren alle die Auswirkungen dieser Flüchtlingsaufnahme zu spüren bekommen, manche von uns (damit sprechen ich die leicht Gutgläubigen an) werden sicherlich erstaunter sein als andere.